Montag, 21. Juni 2010

Wir müssen mehr trinken, bevor wir besoffen werden!

Inzwischen fühle ich mich wieder halbwegs fit um über das vergangene Wochenende berichten zu können.
Was eine Dusche, ein bequemer Stuhl, auf den man nicht halb auf dem Boden hängt und eine leise Umgebung alles machen können...und man, was freu ich mich später auf mein Bett. Wahnsinn!
Am Donnerstag bin ich um 7.30 (!) aufgestanden, um mit dem 9.06Uhr Zug nach Bremen zu fahren, weil wir von dort aus den Zug gegen halb 11 nach Hamburg bzw. Scheeßel nehmen wollten. Ich hatte wahnsinnig viel Gepäck mit, weswegen ich daher meine große, rote Reisetasche mithatte, die allein mit den 9 Litern Sangria fast voll war und 100kg gewogen hat (in Wirklichkeit waren dort aber auch noch Schuhe, Zelt, Schlafsack und Luftmatratze drin. Was man halt so braucht). Zudem mein Stuhl und ne weitere Tasche mit Klamotten und Essen. 
Im Zug nach Scheeßel war es aber, wider Erwarten, recht leer und wir konnten sogar sitzen. Der Gang vom Bahnhof bis zum Bändchenzelt war eine Qual und ich habe immernoch Muskelkater in den Armen von dieser wahnsinnig schweren Tasche, aber besser ziehen als tragen.
Nach dem Ankommen wurde erstmal der Stuhl ausgepackt und ausgeruht, bevor wir nach einer halben Stunde wieder hochgescheucht worden sind, weil wer meinte, dass die Bändchen nun ausgegeben werden. Es war 12Uhr und die Sonne knalle nur so auf uns herunter. 
Das Bändchenzelt wurde um 14Uhr aufgemacht! Wir standen also 2 Stunden einfach nur so herum. Das zog sich bis ca. 16Uhr, weil die Organisation mal gar nicht geklappt hat, alle Leute von den Seiten gedrückt haben, keine Security am Ausgang des Zeltes war um die Leute davon abzuhalten einfach hintenrum zu gehen. Im Zelt angekommen, hat es mich auch nicht überrascht, dass einige Angestellte unbeschäftigt in der Gegend rumsaßen, weil die Leute auf den Nächstbesten zurennen und lieber ne Stunde warten, anstatt die 20m durchs Zelt zu gehen. Vor dem Zelt sind regelmäßig Leute umgekippt, Securitys haben rumgeschrien, aber nicht geholfen und lieber gewaltsam gedrückt als irgendwas sinnvolles zu machen...aber naja...kennt man ja. Habe ich auch noch nie anders erlebt. Hinter uns haben sich die Leute über unsere großen Taschen beschwert ("ist das euer erstes Festivals? Hier trägt man Rucksäcke, aber doch keine Taschen mit Rollen...darf ich meine Tasche auf deiner Tasche abstellen und dann dagegen treten?") ... es ist mein 8. Festivals, hatte nie Probleme damit und ich komme mit dem Zug, wie soll ich da noch irgendwas schleppen, außer es zu ziehen. Über den 2x2m Bollerwagen neben mir hat sich keiner beschwert, auch nicht darüber, dass einem die riesen Rucksäcke ins Gesicht, statt gegen die Beine gedrückt werden. Da hört meine Geduld echt auf, vor allem bringts auch nichts, sich 100mal über die gleichen Sachen zu beschweren, die man eh nicht mehr ändern kann. Ich weiß...mit 17 fand ich sowas auch witzig mich da reinzusteigern, vor allem wenn man am Ende zu 10. ist, aber inzwischen ist es einfach nur noch lächerlich. Ich werde garantiert nicht das nächste Mal mit Rucksack anreisen. Falls es Leser von mir waren: ihr seid doof! Aber mir doch egal...ich war gut versorgt und habe nichts vergessen...bis auf meine Schlafhose -.-

Zu dem Zeitpunkt waren wir noch zu viert, zwei weitere kamen 2 Stunden nach uns mit dem Auto und konnten nach kurzem anstehen die Bändchen an einem anderen Ort bekommen und uns so schonmal einen Platz auf dem Zeltplatz direkt neben uns reservieren. Es war echt gemein, wie ich mit SMS und Anrufen versorgt worden bin, dauernd nur durchsagen musste, dass wir immernoch vor dem bekloppten Bändchenzelt stehen und nicht voran kommen und die mir mitteilen, dass der gewollte Platz sich immer mehr füllt.
Am Ende hatten wir aber doch noch einen Platz, der groß genug für uns alle war (und das waren am Ende echt viele) und den wir so gegen 17 Uhr oder später erreicht haben. Zur Erinnerung, wir waren bereits um 11.30Uhr vorm Zeltplatz und konnten raufgucken. 
Da wir nicht nur müde, sondern auch kaputt und genervt waren, bestand der erste Tag mit gammeln und trinken...wie immer. Erstaunlicherweise habe ich aber sehr gut und auch lange geschlafen. Ohropax haben mir dort wirklich fast das Leben gerettet, vor allem weil unsere Nachbarn wirklich sehr laut waren. Lange ist für mich nicht bis 11 oder 12, sondern bis 8. Ich gehöre zu den Leuten, die Terror machen, das Zelt aufreißen und daran ruckeln, wenn jemand nach 9Uhr noch schläft. Zumindest auf nem Festival.
Am nächsten Tag hat es geregnet und zwar nicht wenig. Als wir zum Public Viewing gehen wollten, sind wir mitten auf dem Weg fast wieder umgekehrt, weils uns einfach zu nass war, haben aber schnell noch eine eklige Pommes verdrückt, mitbekommen, wie es den elfer gab und sind wieder verschwunden.
An dem Tag wurden auch nur Paramore (ich wollte die Band eigentlich nicht sehen, war aber besser als gedacht) und Shout Out Louds geguckt, weils nach wie vor total nass war und dazu auch noch kalt. Wir saßen zwar bis 23.30Uhr noch draußen, haben dabei aber sehr gezittert (trotz Alkohol!) und wären trotzdem fast eingeschlafen. Der Plan war es bei Mando Diao abzuspacken, aber es hat sich einfach keiner mehr in der Lage dazu gefühlt, wie ich aber mitbekommen habe, soll es sich auch nicht gelohnt haben. Hatten wir eh alle schonmal gesehen, weswegen das auch nicht ganz so tragisch war.

Am Samstag stand dafür aber ganz viel an, weswegen wir morgens zum Auto gelaufen sind, wo unser Bier gelagert war und die Drehscheibe! Wir hatten extra eine gebastelt, um sie als Trinkspiel zu verwenden. Man konnte dran drehen und es wurden einem dann Zahlen von 1-8 angezeigt, dazu Prost in 8 verschiedenen Sprachen. Es wurden Sangriataschen gebastelt und zum Festival gerannt, weil wir mal wieder, viel zu spät dran waren um We Are Scientists noch komplett zu gucken. Dort kam auch zum ersten mal unsere Zensurbrille zum Einsatz (ein Bericht darüber wird folgen...muhaha), die uns zwischenzeitlich berühmt gemacht hat (es kamen Leute zu mir, die Fotos von MIR machen wollten...löl).
Florence and the Machine wollte ich nicht sehen, White Lies wurden zwar angehört, aber nicht für so ansprechend empfunden, weswegen es wieder zum Zeltplatz ging (an dem Tag bin ich sicherlich 10mal hin und hergelaufen).

Jack Johnson sollte aber betrachtet werden, wo es leider viel zu voll war, wir zu weit hinten standen und der Sound für ihn leider unvorteilhaft, da zu leise. Ich kann ihn mir am Strand von Byron Bay gut vorstellen, leider nicht vor so vielen Leuten auf einer so großen Bühne. Daher sind wir auch pünktlich verschwunden um Two Door Cinema Club zu gucken, die live wirklich gut waren. Erst eine Stunde später sollten Bonaparte spielen, die ich unbedingt gucken wollte. Während die Freundin maulte, die mit mir dort war, beharrte ich auf meiner Meinung, dass wir genau da stehen bleiben sollten, wo wir sind. Nämlich in der zweiten Reihe, da wir ansonsten nicht mehr ins Zelt kommen würden und auch nicht so weit vorne stehen.
Und ich sollte Recht behalten, denn tausend arme Schweine standen draußen und konnten sich die grandiose Show nicht anschauen. Es war mein drittes Bonaparte Konzert und ich bin nach wie vor begeistert. Kein nerviges blabla vom Sänger, sondern einfach nur die Songs und party ohne Ende.
Ich hatte vorher lange überlegt, ob ich zu Bonaparte oder Frittenbude gehen sollte. Eine Freundin hat mir aber gesagt, dass das letzte Konzert von Frittenbude nicht gut gewesen ist, weswegen mir die Entscheidung leichter gefallen ist, Bonaparte zu schauen. Nachher habe ich dann erfahren, dass Bonaparte nach 3 Liedern abbrechen musste, weil die Bühne von der Polizei gesperrt wurde, da der Andrang zu groß war. Auch hier war die Organisation mal wieder mehr als schlecht. Jeder, der ein bisschen Ahnung von Musik hat, weiß, dass Frittenbude mehr als 2000 Leute anziehen und das kleine Zelt viel zu voll werden würde...naja.

Nach dem anstrengenden Bonaparte Konzert, wurde bei Billy Talent (find ich nach wie vor nicht gut. Weder vor 2 Jahren noch jetzt. Ich bin nur aus Freundlichkeit mitgegangen und weil ich Pizza wollte haha) gegessen und haben den Tag bei La Roux ausklingen lassen. Allerdings war uns die Stimme der Sängerin zu anstrengend und hoch, dass wir nach 4 Liedern gegangen sind. Zudem wurde Tigerlily als erstes gespielt und das war der Song, den ich UNBEDINGT hören wollte.
Währenddessen sind unsere Nachbarn wohl ausgerastet oder es gab tatsächlich ein Erdbeben, denn der Pavillon war eingestürzt und alles, wirklich alles lag auf dem Boden. Keine Ahnung, wie sie das gemacht haben...die gehören eh der Sorte an, die am Vortag bis 6Uhr durchsaufen können und am nächsten Morgen um 9Uhr putzmunter aufwachen ohne auch nur den Hauch eines Hangovers...beneidenswert. Aber wenn man so freundliche Mitzelter hat, die einen beim Kotzen anfeuern, ist das ja auch kein Wunder xD

Sonntag wurde als erstes Does It Offend You, Yeah? angesteuert. Eine Band, die ich zwar schon 3mal gesehen hatte, aber auch jedes Mal sehr gut fand. Zwar wurde mein Lieblingslied nicht gespielt (Let's make out), aber der Auftritt war dennoch mal wieder fabelhaft. Ein wenig später stand Phoenix auf dem Plan, die man aus der O2 Werbung kennt. Eigentlich mag ich die Band ja, aber irgendwie klang jeder Song gleich und das hinausziehen des letzten Songs (1901. Das "Werbelied") war auch unnötig.
Bei The Gaslight Anthem wurde sich ausgeruht und auf den Boden gesetzt, bevor man bei The Vampire Weekend nochmal tanzen konnte. Pünktlich zum Konzert hat es aber dermaßen doll angefangen zu regnen, dass ich innerhalb von 5min. bis auf die Unterwäsche nass war. ja...ich hatte meine Regenjacke vergessen und Regenschirme sind nicht erlaubt. Der Regenponcho hat leider einiges durchgelassen, weswegen ich versucht habe mich beim restlichen Konzert, was übrigens sehr gut war, wieder trocken zu tanzen, was leider nicht geklappt hat.
Vor The Strokes mussten also nochmal Klamotten gewechselt werden und danach wurde sich ein schöner Platz zum Gucken gesucht. Ich hätte im Nachhinein lieber weit vorne gestanden, um das letzte Mal nochmal richtig abzugehen, denn bei den Strokes konnte ich jedes Lied mitsingen, aber ich war einfach viel zu kaputt. Außerdem wollten wir die Leinwand im Auge behalten, weil wir hofften, dass der Sänger wieder irgendwas zerstört, was leider nicht passiert ist. Dafür konnte man sein zusammenhangloses, betrunkenes Gelaber miterleben haha ("worst smalltalk ever")

Heut morgen wurden dann schnell die Sachen gepackt und nach Hause gefahren. Für diesen Post habe ich 2 Stunden gebraucht...man merkt, dass ich echt total kaputt bin.

Ich habe übrigens absichtlich keine Fotos hochgeladen, weil auf den meisten Leute sind, die ich ja nicht einfach ohne deren Wissen hier zeigen kann.


1 Kommentar:

  1. Man darf Fotos mit mehr als drei Menschen veröffentlichen, habe ich einmal gelesen...
    :)

    AntwortenLöschen