Cat Down Under - Teil 7

Für umgerechnet knapp 200€ haben wir einen Flug von Sydney nach Christchurch und zurück gebucht. Gleichzeitig auch noch einen Buspass für den Greyhound, der uns von Sydney bis nach Cairns bringen sollte. In einem Zeitraum von 6 Monaten konnten wir nun also an jedem kleinsten Busstopp aussteigen und nach ein paar Tagen wieder hineinhüpfen, um weiterzufahren. 

Vor der Abreise haben wir noch alle 3 Herr der Ringe Teile gesehen und ließen uns von meiner Mitbewohnerin beraten, die bereits in Neuseeland war. Diese empfahl uns die Südinsel, weil die Nordinsel eher unspektakulär ist, es sei denn man steht auf stinkende Geysire. Aber wir wollten ja blaue Seen und Berge sehen. Außerdem reichte unser Budget dann doch nicht, um eine große Rundreise zu machen, weil wir ja hauptsächlich in Australien reisen wollten und nicht in Neuseeland.

 die Westküste der Südinsel aus dem Flugzeug aus

Wir landeten also in Christchurch, mal wieder völlig planlos und suchten uns ein Hostel. Die Stadt ist winzig, recht englisch und eigentlich gibt es dort kaum lohnenswerte Sachen zu sehen, aber sie hat eben einen Flughafen. 

Wir verbrachten 2 Tage dort, unternahmen eine "Sightseeingtour" mit dem kostenlosen Shuttlebus und buchten dann einen Bus bis nach Queenstown.

Wer jemals nach Neuseeland reist und keine Rundreise mit dem Magic Bus oder ähnliches gebucht hat, sollte unbedingt mit dem Intercity Bus reisen. Er hält an den schönsten Plätzen, der Busfahrer macht einen darauf aufmerksam, an welcher schönen Stelle wir gerade langgefahren sind und der Bus ist riesig und bequem. Ich meinte mir einzubilden, dass ich einige Herr der Ringe Schauplätze gesehen habe und konnte meinen Mund nicht mehr schließen als wir gegen die beeindruckende Bergwand entgegenfuhren.

Wir machten einen Stopp im verschlafenen aber idyllischen Twizel, ärgerten uns, dass wir dort keine Übernachtung eingelegt hatten und hielten Rast am wunderschönen Lake Tekapo. 

muahaha mein Schaf in Neuseeland (ja...es gibt dort tatsächlich mehr Schafe als Menschen. Ich habs gesehen)

Das Wasser war eisblau, die Blumen blühten und im Hintergrund konnte man Mt. Cook erblicken. Mit einem letzten Blick auf diese schöne Landschaft stiegen wir wieder in den Bus ein und dachten, dass wir nichts schöneres mehr sehen würde. Aber von wegen!
Kurz vor Queensland weckte mich meine Mitreisende (obwohl ich nicht einschlafen wollte um weiter aus dem Fenster zu starren) und wollte mir zeigen, dass wir gerade am Kawarau und Shotover River entlangfahren. Das Gras war fast schwindelerregend grün und das Wasser so eisblau, wie ich es noch nie gesehen habe. In Christchurch inspizierten wir den Herr der Ringe Szeneguide ganz genau und wussten ungefähr, wo was gedreht worden ist und an einem dieser Flüsse fand die Szene statt in der Frodo von Arwen gerettet wird und sie durch das flache Flussbett reitet. 

Als wir die Fluss-Berg-Landschaft dann passierten, starrten wir alle erfurchtsvoll auf Queenstown. 

Wie ein kleines Bergdorf lag es direkt vor den Remarkables. Es tauchte einfach so aus dem Nichts aus und überall konnte man Hotelanlage und Häuser sehen. Über Queenstown hatte ich vorher gehört, dass dort die ganzen Stars ihre Winterquartiere hatten, Skifahren gehen oder bei einer Tasse heißen Kakao vorm Kamin lagen und ich konnte mir wirklich gut vorstellen warum.

Der Ausblick, den man von den meisten Hotels genießen konnte, war einfach atemberaubend. Sowas schönes hatte ich noch nie gesehen!

Mit Felix Felicis im Blut steuerten wir unser Hostel an und staunten nicht schlecht, als es direkt an der Esplanade lag, dachten aber, dass wir sicherlich ein Zimmer mit Blick zum Hinterhof hatten. Aber von wegen. Die überaus freundliche Rezeptionsdame überreichte uns strahlend einen Schlüssel zu unserem Zimmer und erklärte uns den Weg. Mit unseren gewaltig schweren Koffern liefen wir mal wieder planlos durch die Gegend und wussten nicht wohin. Ich fragte nochmal nach, wo genau unser Zimmer sei und ließ mir den Weg zu einer Glastür erklären, das direkt von der Straße + Hof abführte. Als wir sie aufschlossen erblickten wir dort ein unberührtes Zimmer

Klar, wieder kein Luxus aber freie Bettauswahl. Und wenn man sich umdrehte ... tadaaa

ja. das Foto ist echt und wurde von mir - höchstpersönlich - geschossen

Queenstown ist eine typische Backpacker und Touristadt. In der Innenstadt findet man nicht nur diverse Souvenierläden, sondern auch zahlreiche Reisebüros, die einen dazu verführen sollten irgendwelche Aktivitäten zu unternehmen. Da Queenstown auch Tor zu Adventure und wirklich extremen Sachen ist, konnte man überall Fernseher mit Skydiving oder Bungee Jump Sprüngen sehen. Eigentlich wollte ich schon immer mal einen Fallschirmsprung machen, nur kostet sowas gern mal 500$ (ca. 300€ zu dem Zeitpunkt) und für ein paar Minuten in der Luft war mir das einfach zu teuer. Danach wollte ich dann mittels Bungeeseil von der Brücke springen, aber auch da dachte ich, dass mir die 150$ für 2min. Action einfach zu viel sind. Klar klingt es cool "hey. Ich hab nen Bungee Jump gemacht!" zu sagen aber irgendwie ... naja. Ich hätte es hauptsächlich gemacht, um sagen zu können, dass ich sowas schonmal gemacht hab und nicht, um irgendwie die Aussicht oder sonstiges zu genießen.

Bewaffnet mit ca. 100 Broschüren von Reisebüros sind wir auf den Look-Out gefahren um zu überlegen, was wir buchten sollten. 

 White Water Rafting klang auch nicht schlecht und dazu eine Fahrt mit einem 360° Boot auf dem Shotover-River, der einen Herr der Ringe Schauplätze zeigte und einen scenic Busride zum Abfahrtspunkt (n Helikopter Flug wollte ich auch schon immer mal machen, aber das gleiche Problem wie vorher: 5min. Hubschrauber fliegen für 150$ mehr? Die Reisebürofrau riet uns auch nicht gerade dazu, sondern eher zur Busfahrt)

Unten angekommen, buchten wir nicht nur die White Water Rafting Tour sondern auch einen Ausflug nach Milford Sound, wovon meine Mitbewohnerin so geschwärmt hatte und waren ca. 400$ ärmer. jaja ... Abenteuer erleben ist teuer.