Sonntag, 13. Juni 2010

Cat Down Under - Teil 2

Nachdem wir den Flieger bestiegen hatten, unser Getränk schlürften und darüber staunten, was für eine Großstadt inkl. Hochhausdschungel Frankfurt doch ist, suchten wir gleich mal das Klo auf. "wollt ihr auch nach Australien?" kam es dann aus einer anderen Tür und schon hatten wir wen Neues kennen gelernt. Eine 3-Stunden Bekanntschaft, zwar hatten wir das gleiche Ziel, saßen aber getrennt und während wir in Singapur blieben, flog sie weiter nach Sydney. 
Unsere erste Reise-Bekanntschaft also...wie spannend! Am anfang...später sollte es mich langweilen von Ort zu Ort zu ziehen, neue Leute kennenzulernen, nur um denen 1 oder 2 Tage später "See ya!" hinterherzurufen, wobei man ganz genau weiß, dass man sich eben nicht mehr sehen wird.

 natürlich verliefen wir uns am Frankfurter Flughafen für Stunden und erreichten unseren Anschlussflug, trotz 3 Stunden Aufenthalt, nur sehr knapp

In Singapur angekommen, wurde sich dann erstmal der Koffer geschnappt (Nagellackentferner ist bei meiner Mitreisenden ausgelaufen...sehr eklig! Daher reise ich nur noch mit Nagellackentfernerpads aus der Dose. Da kann das nicht passieren) und holten uns unseren ersten Stempel für den Reisepass ab. Sowas kann süchtig machen und ich denke es ist ein spannendes Hobby seinen Reisepass mit Stempeln aus aller Welt vollzubekommen.

Ich denke jeder, der einmal ein tropisches Land besucht hat, wo die Luftfeuchtigkeit unglaublich hoch ist, kennt das Gefühl, wenn man aus einem klimatisierten Raum kommt und gegen eine Wand heißer und feuchter Luft läuft. Innerhalb von Sekunden ist der ganze Körper mit Schweiß bedeckt und man wünscht sich einen kühlen Lufthauch, der natürlich nie kommt. Genau so sieht es auch in Singapur aus. 

Nach 13-stündigem Flug und 20kg Gepäck gibt es da sicherlich auch spannendere und entspanntere Dinge als nach einem Bus oder U-Bahn Ausschau zu halten, die einen zum Hostel bringt. Ich habe keine Ahnung wie wir es geschafft haben in den richtigen Bus zu steigen, den Busfahrer zu bezahlen (man kann nur mit passendem Geld bezahlen! Man bekommt kein Wechselgeld! Sehr praktisch für Touris, die gerade mehrere Hundert Euro gewechselt haben und natürlich nur mit großen Scheinen darstehen) und direkt gegenüber vom Hostel aus dem Bus zu springen. Ich denke, dass wir vor unserer Reise eine Riesenflasche Felix Felicis getrunken haben müssen, denn wir wurden wirklich vom Glück verfolgt, was ihr später noch lesen werdet (Anm. der Redaktion, also mir,: Felix Felicis: Zaubertrank aus Harry Potter, auch flüssiges Glück genannt. Lässt dem Benutzer einfach alles gelingen ... ja ... habe gerade den 6. Teil auf DVD geguckt haha). Unser Hostel war recht klein, wurde von gerade mal 20 Leuten oder so bewohnt und in der einzigen Dusche gab es nur kaltes Wasser. Aber bei knapp 40°C möchte man auch nicht wirklich heiß duschen. Unser Zimmer war zum Glück klimatisiert, allerdings oft viel zu stark, so dass man in der Nacht frierte.

Während des Aufenthalts lernten wir zwei neue Leute kennen, die im selben Hostel waren wie wir. Am ersten Tag unternahmen wir eine Sightseeing-Tour und klapperten alle Sehenswürdigkeiten ab, weil die eine schon am nächsten Tag weitermusste. Glück für uns, denn obwohl wir wirklich wenig Schlaf hatten, blieben wir bis 4Uhr auf, weil wir eine Work&Travellerin kennenlernten, die uns mit lebensnotwendigen Infos über Australien fütterte. Von ihr bekamen wir auch eine Adresse für eine Arbeitsagentur in Sydney. Wir verabredeten uns alle für den nächsten Tag und wollten um 12Uhr eigentlich schon die Gegend weiter erkunden, jedoch erwischte uns der Jet Lag doch noch so heftig, dass wir bis um 13Uhr schliefen. Und das am 2. Tag. Als wir am ersten Tag um 8Uhr aus dem Bett kamen, dachten wir eigentlich, dass wir ihn überlistet hätten, naja. Falsch gedacht. Wie gesagt, gut, dass wir die wichtigsten Dinge schon am ersten Tag gesehen hatten und die restlichen Tage damit verbringen konnten, irgendwas unwichtiges zu tun wie z.B. Mangos essen.

Damit ihr was zu gucken habt ... Bilderflut Singapur:

 

 







Mein Fazit Singapur: eine wirklich hochmoderne und sehr westliche, irgendwie europäische, Stadt. Würden nicht überall Asiaten herumlaufen und die Temperaturen nicht regelmäßig bei über 30°C liegen, könnte man meinen, dass man den Kontinent gar nicht verlassen hat. Zudem ist die Stadt unglaublich sauber. Selbst in Little India!
Im Nachhinein hätte ich lieber eine andere, typischere asiatische Stadt besucht wie Bangkok oder ähnliches. Von meiner Seite aus gab es auch keinen Kulturschock, wobei das auch nicht mein erster Besuch in Asien war und ich als Halb-Asiatin wahrscheinlich auch keinen erleben würde, da ich nicht nur Manila, sondern auch kleinste Dörfer gesehen habe.

Nach vier durchgeschwitzten Tagen, sollte es weiter ins kühlere Australien gehen. Die Angst machte sich langsam bemerkbar, denn während Singapur noch Urlaub war, wussten wir, dass uns in Sydney so einiges angsteinflößendes erwarten würde.

jahaha...ich hatte nen Fensterplatz aufem Hinflug nach Sydney. Awesome! Vor allem weil man später über Australien und das Outback rüberfliegt und es war die meiste Zeit so klar, dass ich alles unter mir erkennen konnte
Als das Flugzeug dann gelandet ist, bekam ich noch einen aufmunternden Klaps von einem Baby (in Wirklichkeit hat es mich geschlagen! Einfach so!!!) und wir sollten nun in der coolsten Stadt der Welt aus dem Flieger steigen.

10 Kommentare:

  1. Oh, das klingt sehr sppanend. Toll geschrieben, die Pausen an den richtigen Stellen. Sehr, sehr schön.
    Ich warte sehnsüchtig auf dne nächsten Teil!
    :-)

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  2. Wow, deine Reiseberichte sind bist jetzt total fesselnd, ich möchte sofort raus auf dem langweiligen Deutschland hier.

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  3. Cooler 2.Teil :) Die Anmerkung mit Felix Felicis hat mir sehr gefallen :p
    Eine ehemalige Klassenkameradin ist für 2 Jahre nach Singapur gezogen (Vater hatte dort nen Job) und sie erzählte auch als sie zurückkam, dass man dort wirklich Strafe zahlen muss,wenn man einen Kaugummi auf die Straße spuckt.. :p
    Und das die Stadt wirklich sehr sauber ist.. ;)
    Freu mich schon auf den nächsten Teil!!!

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  4. hast du schon mal überlegt, reisejournalismus beruflich zu machen? was studiertst du eigentlich?

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  5. @Pinkgirl
    Ja. Das mit dem Kaugummi hat mein Vater mir damals erzählt, als ich noch 10 oder 12 war und wir dort nen Zwischenstopp eingelegt haben. Habe ich seitdem nicht vergessen und diesmal auch genau darauf geachtet, dass jeder Müll, den ich wegschmiss, auch im Mülleimer landet und nicht daneben.

    @Alica. Hach...das wäre ein Traum, ja. Aber ich denke, dass es ziemlich schwierig ist sich mit sowas über Wasser zu halten, da es doch einige machen wollen. Studiere NOCH BWL, werde nach diesem Semester aber wechseln.

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  6. Als ich dich darum gebeten habe darüber zu berichten wolltest du nicht, freue mich dass du dich nun doch anders entschieden hast :o)

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  7. hört sich echt toll an, aber ich glaube schon jetzt, dass mir das alles viel zu riskant wäre und ich angst hätte, nie wieder zurückzufinden und verloren zu gehen =D
    aber man muss ja auch mal was riskieren ;)

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  8. Wirklich toll geschrieben und ich finde auch das Reisejournalismus zu dir passen würde. Zu welchem Studienfach wechselst du denn?

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  9. finde ich auch klasse geschrieben...mehr davon...:-D

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