Donnerstag, 15. Juli 2010

Cat Down Under - Teil 22

In aller Frühe mussten wir aus unserem 17 Bett Zimmer auschecken und mit Hangover zum Bus stiefeln. Wir bekamen noch ein "Na? besoffen?!" mit auf dem Weg und warteten auf den verspäteten Bus. Schon in Brisbane sind wir mit Alkohol im Blut mehrere Stunde im Bus gefahren und wollten das NIE wieder tun, weil man nicht so eben aufspringen kann um kotzen zu gehen...aber naja. Ist nichts passiert. Dank der Reisetabletten.

Es sollte nach Townsville gehen und von dort aus dann nach Magnetic Island. Weil Townsville auch etwas größer ist und wir seit längerem keine größere Stadt mehr gesehen hatten, planten wir den Nachmittag in der Stadt zu verbringen. Dafür mussten wir unsere Koffer in die Schließfächer am Bahnhof bzw. am Hafen bringen, weil wir die ja schlecht 5 Stunden durch die Gegend ziehen konnten. Nach einem mittleren Drama waren die dann aber auch verstaut (Schrank zu klein, Koffer zu groß, Personal doof). 

Townsville war wie ausgestorben. Auf den Straßen befanden sich gerade mal 5 Menschen, jedes 2. Geschäft war geschlossen und viel zu gucken gab es dort auch nicht. Wir machten 2 Runden und verschwanden dann wieder. Gut, dass wir nicht geplant hatten dort länger zu bleiben.
Koffer geschnappt und dann gings auf die Insel. 

Magnetic Island liegt mit der Fähre vielleicht 30min. vom Festland entfernt und dort fährt ein wirklich günstiger Bus, der uns direkt vor unser Hostel bringen sollte. 
Unglücklicherweise hatten wir im Base eingecheckt, weil Base nunmal mit Peter Pans zusammenarbeitet und die Backpacker alle nach dort geleitet werden. Wir kannten Base Hostels bereits aus Neuseeland und waren nicht sehr angetan. Aber weil uns Freunde erzählten, dass die dort in kleinen Hütten untergebracht waren, erwarteten wir nichts allzu schlimmes.
Von wegen. Wir checkten ein, liefen über die riesige Terasse mit Bar und Essensausgabe und standen dann vor ekligen Bunkern. Bzw...es sah aus wie diese Betonklötze in Deutschland, die vor Plattenbauten stehen und als Garagen dienen. So war das da auch, nur dass es statt Tore eben Türen und statt Garagen Zimmer waren.
Ganz grausam. Wir waren in einem 8er Zimmer untergekommen, mit viel zu aktiven und fröhlichen Zimmerbewohnern. 
Während ich die Zimmermitbewohnerin in Mooloolaba noch für verrückt erklärt hatte, weil sie meinte, dass sie es Leid ist immer neue Menschen zu treffen, konnte ich inzwischen genau verstehen, was sie meinte.
In jedem Ort geht es von neuem los "woher kommst du? Wie heißt du? Reist du nach oben oder unten? Hast du schon gearbeitet? Wo gehst du als nächstes hin? Wann fliegst du nach Hause? Was machst du zu Hause? Wie gefällt dir Australien? blablabla". Da ist es echt angenehmer Leute zu treffen, die man schon länger kennt, statt immer wieder diese 2 Tages Bekanntschaften mit denen man danach eh nie wieder sprechen wird.
Da wir am Abend auf der Insel angekommen sind, konnten wir von der atemberaubenden Landschaft natürlich nichts sehen, waren unfassbar müde und wollten nur noch schlafen. Unsere Zimmermitbewohner wollten aber noch wach bleiben, die Terasse inkl. Bar lag nebenan und bis 4Uhr nachts durfte man der Musik lauschen, die dort gespielt wurde. Hinzu kam, dass einer der Mitbewohner unglaublich bekifft war, die ganze Zeit nur Müll laberte und dabei furzte (!!!) ohne Ende. Habe ich schon erwähnt, dass ich Base Hostels hasse?

Am nächsten Tag ging es dann die Insel erkunden. Wir liefen einen Berg hoch und genossen die schönsten Aussichten.
Der Himmel war blau, das Wasser ebenfalls. Die Sonne knallte zwar, aber es ließ sich aushalten. Als wir dabei waren einen Weg am Berg hinunter zu laufen, raschelte es dann im Gebüsch. Wir hatten noch nie eine Schlange gesehen, weder giftig noch ungiftig und nun schlängelte sich etwas giftgrünes vor unseren Füßen lag. Ich schrie "oh Gott" meine Mitreisende nur ein "jaaaaaa!". Sie hätte uns beißen können. Ich hatte Flip Flops an. Wir hätten auf sie drauftreten können...wir hätten sie fotografieren sollen...denn ich habe keine Ahnung, was das für eine Schlange war. Irgendwer meinte was von grün = hochgiftig. Keine Ahnung ob das für alle Schlangen gilt. Ich rede mir aber ein, dass sie megatödlich war. Klingt immer spannender.

Von dort an mieden wir solche Abstiege aber und liefen am Strand lang.
Magnetic Island soll ja eigentlich dafür bekannt sein, dass man in den hohen Bäumen Koala Bären sehen kann. Aber wenn man nicht die ganze Zeit mit dem in den Nacken geworfenen Kopf nach oben schaut, kann man sie leider nicht entdecken. Außerdem musste ich nach dem Schlangenangriff ja auf den Boden starren. Und wenn wir Leute getroffen haben, die auf Magnetic Island einen Koala gesehen haben, war das immer nur Zufall, weil sich unter genau dem Baum 20 Touris versammelten um den Koala anzustarren.

Am Abend wurde noch in der katastrophalen Küche gekocht (es gibt ja eine Bar dort, die auch Essen verkauft, wozu also selbst kochen?) und dann sollten die tollen Spaghetti, sogar mit Hackfleisch! Luxus Luxus..., in Ruhe verspeist werden...aber pfff...ein dummer Vogel kam angeflogen und wollte unser Essen haben:


Er war riesig, sah böse aus und machte mir Angst. Er gewann sogar den Starrwettbewerb gegen mich und ich verliere nie! Nicht mal gegen trainierte Katzen. Aber dieser Schnabel sah gefährlich aus. Nachdem wir ihn gründlich beleidigt hatten ("Eisvögel sind viel schöner als du! Du bist hässlich! Du kannst bestimmt nicht mal gerade aus fliegen!"), ist er aber beleidigt wieder abgezischt. 

Danach ging es nochmal für eine Nacht in das Horrorzimmer und am nächsten Morgen schon wieder weiter nach Cairns.

4 Kommentare:

  1. Habt ihr mittlerweile herausgefunde, was das für ein Vogel war??

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  2. @MyOne
    müsste ein Kokaburra gewesen sein. Aber ein besonders großer.

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  3. Oh, achso, der sieht nämlich wirklich unhimlich aus...

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  4. Hab dir was verliehen :)

    http://chocos-powder-puff.blogspot.com/2010/07/award-hupf.html

    Liebe Grüße

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