Donnerstag, 23. Juni 2011

...und danach [Hurricane Rückblick 1]

Die Vorfreude war riesengroß. Ich hatte eine Woche Pfingstferien und konnte diese freien Tage nutzen um einkaufen zu gehen, zu packen und um ganz viel Musik zu hören um mich für das Hurricane einzustimmen. Die Pudel waren gekauft, Getränke bereits verstaut und einen genauen Plan gab es auch schon. Da meine Mutter sowieso Richtung Bremen wollte und die Freunde, die mich im Auto mitnahmen auch aus der Richtung kommen, konnte ich bei einem zentralen Burger King abgesetzt werden. Das Wetter war in Ordnung. Es war schwül, aber geregnet hatte es noch nicht.
Alle waren pünktlich am Abfahrtsort, es gab noch ein Eis und dann ging es los.
Im Auto wurden Bands gehört, die wir in ein paar Tagen sehen sollten, das Wegbier war immernoch kalt und die Pudel konnten etwas von der großen, weiten Welt sehen.

 Le Potter ist wahnsinnig ungeschickt und tollpatschig und hat sich bereits auf der Hinfahrt beide Beine gebrochen. Daher auch das Pflaster.


 Peter Pan hat die Lastwagenfahrer angewiehert, die nicht aufhören konnten ihn anzustarren

Auf dem Weg nach Scheeßel gab es massig Baustellen, überall waren Hurricanianer, die sich bereits auf das Festival einstimmten. Uns konnte selbst der längste Stau noch nicht aus der Ruhe bringen, schließlich waren wir ja früh genug losgefahren und die Schlange vor dem Bändchenzelt war sicherlich wieder unendlich lang.
Die erste SMS von den anderen kam gegen 13Uhr „wir sind jetzt vor dem Bändchen-Zelt, wo seid ihr?“ „Gerade auf die Autobahn raufgefahren“.
Gegen 14.30Uhr waren auch wir endlich in Scheeßel und stießen dies mit dem nächsten Bier an. Die Bändchenzelte waren eh noch nicht geöffnet. Nochmal Kontrollanruf bei den anderen „ja...wir sind jetzt auch da. Okay. Wir melden uns, wenn wir auf dem Zeltplatz sind“. Diese waren nämlich bei dem Bändchenzelt auf der gegenüberliegenden Seite, wo wir ohne Bändchen nicht hinkamen.



Wir sahen unseren Autonachbarn dabei zu wie sie sich Bärte aufklebten und Kostüme anlegten und beschlossen dann auch mal irgendwann Richtung Bändchenzelt zu gehen. Die Schlange war zwar immernoch gewaltig, aber immerhin war es nun geöffnet. Knapp eine Stunde standen wir an, was aber nichts gegen den 3 Stunden ist, die unsere Freunde auf der anderen Seite warteten.
Danach ging es zum Campingplatzeinlass, wo wir aber innerhalb von 15min. durchhuschten, weil wir uns schlauerweise auf der anderen Seite anstellten.
Ein nächster Anruf bei unseren Freunden...keiner ging ran. Andere Nummer. Auch niemand. Nochmal. Nichts.
Der Himmel sah inzwischen gefährlich schwarz aus und wir beschlossen schonmal auf den Platz zu gehen. Nun roch es auch schon nach Regen und wir beschlossen irgendwo unsere Zelte aufzuschlagen, damit unsere Sachen nicht nass wurden.
Um die 50mal versuche ich die anderen zu erreichen, aber nichts. Inzwischen glich der Regen einem Monsun und wir hockten zu viert in einem kleinen, undichten Zelt und hofften, dass es aufhörte.

Mittlerweile trudelten nur noch SMS mit dem Inhalt „verpasster Anruf von +4917...“ an. Es gewitterte inzwischen auch schon ordentlich und alle vermuteten, dass die Handynetze zusammengebrochen sind, weil irgendwo ein Blitz eingeschlagen ist. Überall hörte man nur verzweifelte Leute, die immer wieder „ich erreich die nicht. Das Netz ist tot!“ riefen.
Irgendwann erreichte mich der Anruf von einer Freundin „wir stehen immernoch vorm Bändchenzelt!“ „Wir haben unsere Zelte gerade aufgebaut, weils angefangen hat, zu regnen!“ „waaaaas? Okay...ich ruf später wieder an!“ und aufgelegt.
Das ganze ging 3 Stunden lang so weiter, bis man irgendwann wieder SMS verschicken und empfangen konnte. Um 20Uhr konnten wir die anderen endlich treffen und beschlossen unsere 2 aufgebauten Zelte mitzunehmen und unsere gesamten Sachen vom einen Lager ins andere zu schleppen.
Um 21.30Uhr waren wir endlich „angekommen“, konnten unsere Stühle aufbauen und endlich etwas essen. Das letzte war das Burger King Eis, was sich bei uns im Magen befand.

Natürlich waren wir 4 völlig fertig. Der Rest im Lager (ca. 30 Leute) war bereits betrunken und hatte ihren Spaß. Als wir die Luftmatratzen ausgepackt hatten und uns fertig eingerichtet haben, war es 23Uhr. Zeit zu den anderen unters Pavillon zu gehen, um hallo zu sagen. Von den ganzen Leuten kannte ich vielleicht 6, umso verwunderter war ich, dass ich immer wieder mit „ich kenn dich! Wir waren zusammen bei …“ „Du bist doch Cat...“ „Bist du nicht die aus...?“ „Bist du nicht die mit den...?“ begrüßt wurde.

Vollkommen fertig bin ich gegen 0.30Uhr ins Zelt gefallen, habe noch mitbekommen, wie irgendeiner aus dem Camp in ein anderes Zelt gepinkelt hat „ich hasse dich! Wie kannst du nur? Ich will dich nie wieder sehen! Verpiss dich hier!“ und bin mit Bright Eyes im Ohr eingeschlafen.

So einen schlechten Start hatten wir wirklich noch nie.

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