Donnerstag, 26. August 2010

Cat Down Under - Teil 27

Nun kommt der letzte Teil der "Cat Down Under" Reihe. 
Australien lag hinter uns und nun ging es nach Hong Kong. Falls ihr irgendwann mal nach Australien oder Asien fliegen solltet, nehmt auf jeden Fall Qantas. ich bin schon mit vielen Flugunternehmen geflogen, die meisten Flüge waren Langstreckenflüge nach Asien und Qantas ist bis jetzt mein Liebling. Dies liegt vor allem am tollen On-Demand TV Programm. Während man bei anderen Fluggeselleschaften auf den TV Plan achten muss um rechtzeitig zu Beginn eines Films einzuschalten, kann man bei Qantas seinen Wunschfilm einfach anklicken, welcher dann abgespielt wird.
So konnte ich mir die Zeit mit tollen Filmen vertreiben. So habe ich auf dem Weg von Perth nach Hong Kong nur TV geguckt, weil so tolle Filme liefen (Australia und Shopaholic und noch ein paar Folgen Simpsons).

In Hong Kong war es, wie zu erwarten, unfassbar heiß. Man läuft aus dem klimatisierten Flughafengebäude ins freie und schon kleben die Klamotten an einem. Wir zogen unser schweres Gepäck hinter uns her, hatten keine, wo wir hinsollten und stiegen in irgendeinen Bus. Die Fahrer sind ungewohnt unfreundlich, können einem keine Auskunft geben, wollen nur das Geld sehen und dass sich möglichst viele Leute in den Bus quetschen...na fabelhaft.
Eine ungefähre Ahnung hatten wir, aber keinen Plan wo wir aussteigen sollten. Unsere Panik und Ahnungslosigkeit hatte dann ein aufmerksamer Chinese mitbekommen, uns gefragt, wo wir denn hinwollen und gesagt, dass wir bereits vorbeigefahren sind und mit dem Taxi wieder zurückmüssen. Stöhnend stiegen wir aus und suchten uns ein Taxi. Ich zeigte ihm 3mal die Adresse vom Hotel, welches wir auf dem Handy gespeichert hatten und fuhr uns dann zielgerichtet dahin. Zum Glück konnten wir direkt davor aussteigen und mussten nicht noch irgendwo hinlaufen.

Kaum hatten wir die Tür vom Taxi geöffnet, wurden wir schon von 100000 Menschen umlagert, die uns "fake bag, fake watch" verkaufen oder uns ein Zimmer andrehen wollten. "no no .. we already booked a room in this hotel!" Dieses Hotel sah von außen aus wie ne Bruchbode und von innen auch. Es besaß bestimmt 20 Stockwerke, unten gab es einen kleinen, bestimmt illegalen Markt, mit jeder Menge Schwarzware. Man hätte mit einem Bodyguard dadurch laufen müssen, um nicht mind. 100mal angelabert zu werden. Ich drängelte mich vorbei, suchte nach dem Aufzug oder irgendeinem Schild, was darauf hinweisen sollte, wo wir hinmussten. Das Hotel lag im 13. Stockwerk und dafür mussten wir einen bestimmten Fahrstuhl finden. Der eine fuhr nämlich nur in die graden Stockwerke und ein anderer in die ungraden. Um zur Rezeption zu kommen, mussten wir erstmal in einen ungraden Stock fahren, dort umsteigen (!) um in das richtige Stockwerk zu kommen. Ja ... ich kam mir ein bisschen vor wie in dem halben Stockwerk in Film "Being John Malkovich". 
In dem Stockwerk bezahlten wir unser Zimmer und bekamen dann den Schlüssel dafür. Nun mussten wir wieder ganz runterfahren, um den richtigen Fahrstuhl zu nehmen und in unser Stockwerk zu kommen. Jap, das hört sich nicht nur kompliziert an, das war auch kompliziert und wahnsinnig schweißtreibend, denn das Gebäude selbst war nicht klimatisiert.
Dafür unser Zimmer. 
Dies war überraschend schön und sauber und auch gut eingerichtet. Zwar recht klein, aber es gab, neben einem Bad im Extrazimmer, auch noch einen Kühlschrank und einen Fernseher und eben die Klimaanlage, die wir selbst regeln konnten. Und die Tapete war, nun ja, ... blumig:



Wir ruhten uns ein bisschen aus, gingen nochmal kurz in dem Stadtteil (Kowloon), wo wir wohnten essen und dann ins Bett. War ja auch schon spät. 
Der Stadtteil ist nicht nur mit Hotels und Restaurants übersäht, sondern auch mit vielen Geschäften und unzähligen Straßenhändlern. Jedes Mal, wenn wir das Hotel verlassen hatten, wurden wir von 10 Männern belästigt, die uns fake watch und fake bags verkaufen wollten. An der nächsten Straßenecke wartete eine Frau, die Massagen anbot und an jedem Restaurant steht jemand, der die Gäste anlocken soll...ja, sowas ist nervig. Ignorieren bringt leider nicht viel, weil sie einen dann festhalten, zu 5. bedrängen und mit der Ware rausrücken um zu demonstrieren wie schön die doch ist. Aber schubsen und beschimpfen hilft immer. 

Am ersten Tag wollten wir erstmal auf den hohen Berg fahren, dem Victoria Peak. Von dort aus sollte man sich einen guten Überblick über die Stadt verschaffen können. Stundenlang liefen wir durch die Stadt, ich konnte gar nicht so viel trinken, wie mein Körper ausschwitzen wollte, aber die Sonne brannte nicht, weil es bewölkt war. Außerdem war ich inzwischen so gut vorgebräunt, dass ich seit Monaten keinen Sonnenbrand mehr bekam.
Hong Kong von oben...bei Tageslicht sieht es nicht ganz so spektakulär aus


in der Dämmerung schon eher


und bei Nacht am meisten ... wir verbrachten 3 Stunden oder so auf dem Peak und warteten, bis es endlich dunkel genug war


Danach liefen wir wieder zurück und mussten irgendwie zurück zu einer Ubahn Haltestelle irren und verliefen uns dabei im Bankenviertel. Kam mir gelegen, da ich unbedingt die Hong Kong Bank of China gucken wollte. Diese blieb mir mit den Zacken nämlich aus dem Film "The Dark Knight" in Erinnerung, der für kurze Zeit in Hong Kong spielt. Schon während ich diesen 3 Tage vor Abflug im Kino gesehen hatte, schrie ich immer wieder "OMG! Da bin ich auch bald!".


 rechts Bank of China, andere Gebäude kenn ich nicht, fands nur so toll, wie sich die Laser darin spiegeln


Wir schauten uns noch kurz die Bonzen Shoppingmalls an, wo nur teure Designerware verkauft wurde und blätterten danach unsere Reiseführer durch, um später noch zu billigen Märkten zu gehen.

 Menschenmasse in der Innenstadt


An einem Tag wollten wir auf die Insel Lantau, um den großen Buddha zu sehen. Dafür mussten wir mit einer Fähre rüberfahren und dort einen Bus dorthin nehmen. Zum Glück war gutes Wetter, der Himmel gar nicht bewölkt, weswegen wir die fabelhafte Landschaft genießen konnten. Wir fuhren immer weiter einen Berg hoch und auf dessen Spitze sollte der größte sitzende Freilichtbuddha der Welt stehen. Wir liefen von der Bushaltestelle weg und konnten mit den anderen Busreisenden staunend den Buddha vom weiten her sehen. Ich lese gerade, dass man ihn sogar von Macau aus sehen kann, wenn sich keine Wolken am Himmel befinden. 

Als wir dann am Eingang zum Buddha kamen, befanden sich überall Hakenkreuze (oO?). Schnell fiel mir dann aber wieder der Film "Sakrileg" ein, an dem es am Anfang diese Szene gab, wo Langdon einen Vortrag hält und die Deutung von verschiedenen Symbolen zeigt. So wird auch ein Buddha eingeblendet, der das Hakenkreuz auf der Brust trägt, was jedoch eine religiöse und keine bescheuerte Bedeutung besitzt. 

Der Buddha selbst saß am Ende dieser unzähligen Treppen und natürlich mussten wir diese auch noch erklimmen...zur Erinnerung: es herrschten 35°C in knallender Mittagssonne! Weswegen wir ca. 100 Pausen einlegten.











Po Lin Kloster


Ja, ich find die Landschaft auch grandios. Kam mir ein bisschen vor wie in der einen Sailor Moon Folge, wo alle in die Berge fahren, um Makoto dabei zu unterstützen (oder zu nerven), während sie ihr Training mit dem Mönch machen wollte. 


Danach ging es wieder zurück, 100l trinken und Wan Tan Suppe essen.
Am nächsten Tag stand Shopping auf dem Plan. Wir gingen nach Harbour City. Einem riesigen Einkaufscenter, bestehend aus mehreren Gebäuden. Hier wird allerdings fast nur Designer Ware verkauft, wie fast überall in Hong Kong. Ich frage mich, wo die ganzen Händler waren, die Billigware anbietet, wie man es von ebay her kennt. 




Irgendwo entdeckten wir aber doch noch ein Stockwerk in der man bezahlbare Artikel bekam. Besonders die Produkte von fred haben mich wirklich fasziniert.
 Einen Hong Kong Haul konntet ihr hier finden.

Danach wurde noch der Temple Street Market gefunden, auf dem ich mich mit Mitbringsel eingedeckt habe. Unter anderem die Essstäbchen, die ich ja schon 2mal verlost habe.

Wer in Hong Kong essen gehen will, sollte aber unbedingt aufpassen. Wenn man in Restaurants geht, die eigentlich nur von Einheimischen aufgesucht werden, weil draußen nur eine Karte auf chinesisch hängt, wird man als Touri nicht nur schlecht behandelt, sondern auch total abgezogen. Sofort bekommt man einen ekligen Tee hingestellt, den man zwar nicht trinken will, aber natürlich bezahlen muss. Ein "no no" wird nicht akzeptiert. Zudem bekommt man dann die Touri hingelegt. Dort stehen die Speisen auf englisch, allerdings mit 3mal so hohen Preisen. Vom super Angebot, was man vorne noch sehen konnte, ist dann keine Spur mehr.
Wir wurden in einem gut besuchten Restaurant (natürlich nur Einheimische) so schlecht behandelt, dass wir dann einfach auf irgendwas in der einheimischen Karte zeigten, wo der Preis am niedrigsten war und auch nur das bezahlten. Hätten wir das in der Tourikarte bestellt, wäre das Gleiche 3mal so teuer gewesen! Während wir bezahlten (wir wurden nach vorne zum Tresen geführt...als ob wir einfach rausrennen würden...pf) und während 2 Mitarbeiterinnen am lästern waren, wurden noch ganz viele Aufschläge draufgerechnet. Das nächste Mal gingen wir wieder zu Mäces und Co oder fragten schon vor Betreten des Restaurants, ob wir auch nur soviel bezahlen müssten, wie es da anner Tafel stand.

Am allerletzten Tag ging es noch einen Tempel angucken, zu dem man über eine Rolltreppe (!) gelangte. Er war nicht so spektakulär wie er im Reiseführer aussah und eigentlich hätte man sich das auch sparen können.
Am selben Abend ging es dann mit dem Bus zum Flughafen, aber nicht ohne den ganzen, aufdringlichen "fake bag, fake watch"-Menschen mit meinem Trolley ordentlich über die Füße zu fahren (ja...so nah kommen die!). Von dort aus nach London, dann nach Hamburg und zurück nach Hause.
 

5 Kommentare:

  1. Die Bilder sind wirklich toll, vor allem Hong Kong bei Nacht. Und die Blumentapete finde ich übrigens sehr hübsch :D

    Das mit den Filmen kenne ich. So ist es echt praktischer.
    Wenn nur einer läuft schaffe ich es eigentlich grundsätzlich in dieser Zeit einzuschlafen und mich dann die restliche Zeit zu langweilen^^

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  2. Bei American Airlines letztes Jahr (NY - FFM) war das mit den Filmen auch super. Man hatte Touchdisplays in den Kopfstützen des Vordersitzes und konnte, Serien oder Filme schauen und Spiele spielen. Total super.

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  3. Ich fand HongKong SO SCHRECKLICH! Wir hatten dort auf dem Hinflug 16h Aufenthalt, sind mit ner Besichtigungstour, die unsere Airline angeboten hat, mitgefahren (gottseidank KOSTENLOS, die Anderen hatten bezahlt!!!) und es war total nervig, weil es an den "Sehenswürdigkeiten" nur schnell vorbeiging und hauptsächlich darum ging, uns von Markt zu Markt zu schleifen, damit wir viel kaufen.
    Danach hatten wir dann aber HelloKitty-Shopping-Alarm, weil wir doch noch nen coolen Markt zwischen den Hochhäusern gefunden haben..*lol* Und richtig viel gefuttert haben wir auch, das alles für 15€ umgerechnet. Allerdings will ich da echt nie wieder hin, der Smog, die Hitze...bah.
    :-)
    Ich les Deine Berichte total gern! Mal was anderes als die ewigen hauls/MOTD/EOTD/NOTD...usw. :-)

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  4. Ein Riesenkompliment an dieses tolle Reisetagebuch. Du gibst sooo hilfreiche Tips und die Bilder sind alle wunderschön :)
    Und du kannst echt gut schreiben! Egal wie lang die Texte sind, man will imemr zu Ende lesen ! ;)

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  5. ich schliese mich Charline an!!! Mir gefallen deine Berichte :)

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