Freitag, 9. Juli 2010

Cat Down Under - Teil 21

Am Tag des Segeltrips bzw. nöö...wir hatten das Fun Boat gebucht. Kein Partyboat, aber das Funboat. Keine Ahnung wie wir daran geraten sind, wir waren doch gar nicht so auf Party aus und suchten daher lieber was höherpreisiges und gerieten dann doch eben an ein solches Boot mit immerhin 50 Gästen an Bord.
Die kleinen Segelschiffe beherbergten maximal 12.
Aber egal.
Wir gaben unsere Koffer im Reisebüro ab und liefen zum Hafen.

Das große Boot mit dem blauen Dach sollte also für 3 Tage unser zu Hause sein. Atlantic Clipper nannte es sich. Wir warteten ca. 2 Stunden am Hafen und beobachteten all die Leute, die mit uns verreisen sollten. Hauptsächlich Iren und Engländern, die bereits alle am trinken waren...na klasse. Aber egal. Mit uns waren noch 4 weitere Deutsche an Bord, sehr selten, weil normalerweise trifft man immer auf mind. 50% Deutsche, aber daran hatten wir uns inzwischen gewöhnt, sah auf Fraser Island ja ähnlich aus.

Die Crew erschien und stellte sich vor: ein ehemaliger Porno-Darsteller, n ehemaliger Fernsehstar aus Kinder TV Shows (ihr kennt ihn nicht. Ich kenn ihn auch nicht), ne "Erwachsenen-Kochbuch"-Köchin und n ehemaliger, englischer Pommesbudenbesitzer...alles klar. Das konnte ja was werden.
 Wir brachten unsern Goon an Bord, unser winziges Gepäckstück und mussten unsere Schuhe draußen lassen bzw. vorne am Bug. Fußpilz ahoi!

der berühmt berüchtigte Goon. Jeder Backpacker hasst ihn, trinkt ihn daher, um ihn zu vernichten, in Mengen

 Wir bezogen unser winziges Zimmer mit 3 Betten, schauten uns um und bekamen weitere Instruktionen von der Crew. Heute war nur herumschippern angesagt und am Deck chillen bis es Essen gab. Am nächsten Morgen sollten wir dann gegen 7Uhr geweckt werden und dann ging es los zum Whitehaven Beach.
Klang alles sehr entspannend und irgendwann legte das Schiff in einer Bucht an und man verkündete, dass wir genau dort die Nacht verbringen sollten. Wir spielten "Driving the bus" auf irisch (nicht zu empfehlen. Es sei denn ihr wollt unbedingt ganz schnell besoffen werfen), schauten den Holländern dabei zu wie sie irgendwas aus kleinen Fläschchen inhalierten und daraufhin auf dem Boden lagen und wie sich der eine nach dem anderen übergab. Gut...wir waren ja auch auf nem Schiff. Relativ früh ging es dann ins Bett, Seeluft macht müde.

Am nächsten Morgen um 7Uhr wurden wir dann tatsächlich geweckt. Von den Crewmitgliedern die mit Kochtopf und Löffel durch die Zimmer liefen und dort ordentlich drauf herumschlugen. Dies wiederholten sie so lange, bis wirklich alle oben beim Frühstück waren.
Wir sollten unser Badezeug einpacken, mussten uns wieder mal total hässliche Wet Suits krallen und wurden dann in kleinen Mengen zur großen Whitsunday Insel gefahren. Auf der Überfahrt sahen wir übrigens noch so einige Riesenschildkröten, die um die Wette geschwommen sind.







Hallo schönster Naturstrand der Welt!
Man läuft zuerst durch einen kleinen Wald hindurch, merkt, dass der Sand immer feiner wird, zieht sich die Flip Flops von den Füßen und läuft auf einmal wie auf Wolken! Dann sieht man eine riesige, freie Fläche und blickt auf eine Bucht mit dem schönsten Strand, den man bis dahin wohl je zu Gesicht bekommen hat. Ich habe in meinem Leben schon so einige Strände zu Gesicht bekommen und das war defintiv wirklich der schönste und das sag ich, obwohl ich nicht mal so ein Strandmensch bin. So muss sich Leonardo di Caprio gefühlt haben, als er in "The Beach" den Traumstrand zum ersten Mal zu Gesicht bekommen hat. muha
Der Sand ist so weiß und so fein, dass er von einigen Firmen dazu benutzt wird, um Diamanten und Edelmetalle zu schleifen. Man hatte uns gesagt, dass wir unseren alten Silber- oder Goldschmuck mitnehmen sollten, um es mit dem Sand wieder zum Glänzen zu bringen. Man konnte selbst seine Zähne damit bleachen, was ich aber nicht probiert habe...andere schon.
Das Wasser war warm, wir mussten aber trotzdem die dummen Anzüge tragen, wegen der Stachelrochen. Versteh ich nicht ganz, weil die Rochen flach auf dem Boden liegen, unsere Füße waren nackt und wenn wir draufgetreten wären, wären wir wahrscheinlich genauso gestorben wie Steve Irwin.
Nachdem wir noch zum Lookout gelaufen sind, ging es mit den kleinen blauen Gummibooten zurück zum großen Clipper gefahren, wo es dann erstmal Mittag gab.

Dann konnten wir uns kurz ausruhen und die Taucher bekamen Instruktionen vom Porno-Tauchlehrer. Wir hatten uns zuerst ja auch dazu entschlossen tauchen zu gehen, zumal die Crewmitglieder immer wieder betonten, dass das Wetter dafür perfekt sei und dass es ja eh der allerbeste Tauchspot in ganz Australien wäre...naja.
Wir standen als 5. Gruppe auf der Liste und waren somit fast ganz zum Schluss dran, weswegen wir vorher noch 3 Stunden lang schnorcheln gehen konnten.
Dafür fuhren wir wieder auf eine kleine Insel, hatten natürlich wieder unsere Wetsuits an und gingen mit Taucherbrille, Schnorchel und Schaumstoffnudel bewaffnet ins Wasser. Einer der Crewmitglieder meinte noch, dass er uns schlagen würde, wenn wir auf den Korallen stehen bleiben würden. Ich dachte nur "hä? Wie sollen wir das denn machen? Die sind doch da unten!" aber falsch gedacht. Kaum 2m vom Strand entfernt, befanden sich die Korallen. Und es war gar nicht so einfach sie nicht mit den Füßen zu berühren, weswegen man weiter rausschwimmen mussten. Leider war das, was wir zu sehen bekamen nicht so bunt und beeindruckend wie man das von den ganzen Bildern und Postkarten kennt. Die Korallen waren grau, abgestorben und alles andere als farbenfroh. Natürlich war es dennoch etwas besonderes sowas direkt unter den Füßen zu haben und es durch den Schnorchel angucken zu können. Ich war vorher noch nie wirklich schnorcheln, außer im Schwimmbad oder mal im Center Parcs mit den kleinen Aquarien an den Seiten. 
Die Crew hatte Fischfutter und lockten somit eine Menge Fische an. Auf einmal befand man sich in einem Schwarm voller kleiner Silberfische und hatte diese  nicht nur an den Füßen, sondern auch an den Händen und Haaren. Waren wir in Wurfweite, schütteten man uns aus Spaß das Futter direkt auf die Köpfe. Wir kreischten und die Fische kamen angeflogen, um das letzte Futter auch noch aus den Haaren fressen zu können...ok ich kreischte nicht, es hätte ja n Fisch in meinen Mund fliegen können...ich hab da ja immernoch Panik vor. 

Nach 2 Stunden befanden wir uns immernoch am gleichen Spot und hatten wirklich alles gesehen, was man sehen konnte. Die Taucher sollten am gleichen Spot tauchen gehen und wieder das gleiche sehen...ebenfalls die grauen, abgestorbenen Korallen. Daher ließen wir das Tauchen bleiben, denn die Leute, die bereits getaucht seien, berichteten uns genau das, was wir bereits durch die Schnorchel gesehen hatten und eben das Gefühl, was es beim Tauchen gibt (im Wasser atmen können....).

Nach dem Schnorcheln ging es zurück zum Boot, Abend essen, trinken und schlafen.
Der nächste Tag begann wieder mit dem Kochtopf und dem Kochlöffel. Alle waren erschöpft von der Nacht und einige waren immernoch betrunken, weswegen nur die wenigsten die Gelegenheit nutzten um nochmal schnorcheln zu gehen. Das sah ich ja nicht ein, schnappte mir wieder einen hässlichen Wetsuit und dann musste diesmal direkt vom Gummiboot aus ins Wasser springen (sehr aufregend). Schließlich bezahlten wir nen Haufen Kohle für diese Tour und da verschwende ich meine Zeit doch nicht damit auf dem Schiff zu gammeln. 
Aber auch an diesem Spot sahen wir wieder nur graue Korallen und diesmal auch nur wenig Fische, was aber sicherlich besser war als auf dem Schiff rumzuhängen und sich nicht zu sonnen, denn das Wetter war gar nicht so gut.

Danach gab es schon wieder Mittag und so langsam machte sich das Boot dann Richtung Airlie Beach. Das Wetter war inzwischen großartig und das Wasser so blau wie nie zuvor.

Wir sammelten unsere Schuhe ein, verabschiedeten uns von der Crew und versprachen, dass wir am Abend zur After-Boat-Party kommen würden.
Ein paar Leute vom Boot gaben uns einen Lift und wenig später befanden wir uns wieder mal in unserm schicken Hostel.

Nachmittags gönnten wir uns noch ein selbstgemixtes Eis bei Cold Rock und dann mussten wir auch schon zurück ins Hostel um uns fertig zu machen.

if you can dream it we can ice cream it. Sehr schöner Werbeslogan wie ich finde. Und tatsächlich. Man konnte nicht nur so langweilige Sachen wie Gummibärchen in sein Eis mixen, sondern alle Schokoriegelsorten, alle möglichen Siruparten und was immer man wollte.

In der Bar, wo die After-Boot-Party stattfand, gab es Pizza umsonst und für ziemlich wenig Geld Bier. Da es der letzte Abend war und wir noch einige Gutscheine für freie Getränke in anderen Bars hatten, machten wir uns gegen Mitternacht wieder auf den Weg, außerdem wollten wir uns noch mit den 2 Deutschen aus unserm Hostel treffen, bei denen wir dann ziemlich schnell den Ruf als alcoholics weg hatten...mal wieder...dabei tranken wir doch gar nicht so viel. 


"Caaat?? Machst du etwa n Foto aufem Klo?!" "Die ham Klos mit Leomuster!" "Was?! Zeig!"



Die Nacht endete damit, dass die andern 2 Deutschen ins Hostel zurückrannten, weil wir n Stoffkoala mit Hut auslachten und meine Mitreisende bei Mäcces vom Stuhl fiel.

1 Kommentar:

  1. Oh mann. Traumhaft. Ich bin neidisch auf diesen Strand. Klos im Leo Outfit und Zebraautos ist aber auch cool.

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